17.06.2024 Note 3,4

Angesichts der hier gespiegelten Gemengelage kann es nicht überraschen, dass Deutschland im internationalen Vergleich als schwach eingeschätzt wird.

So haben 180 Professorinnen und Professoren beim neuen Ökonomenpanel des ifo-Instituts den Standort im Durchschnitt mit der Schulnote 3,4 bewertet. Dabei gaben 38 % die Note 3, 20 % eine 2 sowie jeweils 17 % die Noten 4 und 5. Dieses Ergebnis ist – so ifo – für die Industrienation „besorgniserregend schlecht“. Als Schwachpunkte nannten die Teilnehmer vor allem die Bürokratie (87 %), die Energiepreise, die Verfügbarkeit von Rohstoffen (73 %) und die mangelnde Digitalisierung (67 %). Zu den Stärken zählen die Experten die politischen Institutionen (67 %), die Bildung und die Ausbildung der Beschäftigten in Deutschland (53 %) sowie die Sicherheit und die geringen geopolitischen Risiken (43 %).

Ifo merkt an: „Damit es dem Wirtschaftsstandort Deutschland besser geht, werden Reformen benötigt. Dazu zählen der Bürokratieabbau, mehr öffentliche Investitionen in die Infrastruktur und Digitalisierung sowie die Anpassung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung.“ Nicht auszuschließen ist, dass der Bundeskanzler auch dieses besorgniserregend schlechte wissenschaftliche Testat als Versuch einstufen würde, den „Wirtschaftsstandort schlechtzureden“. Übrigens: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist – laut Statistischem Bundesamt – im Februar 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 31,1 % gestiegen.

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