18.09.2023 „Zenit überschritten“

Schon Ludwig Erhard hat bekanntlich auf den untrennbaren Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Prosperität und Vertrauen hingewiesen. Legt man diesen Maßstab zugrunde, so geht die Bundesrepublik schweren Zeiten entgegen.

Denn: Das Vertrauen der Deutschen in die Stärke des Landes ist – laut einer neuen Allensbach-Umfrage – in nur wenigen Monaten dramatisch gefallen. Jeder zweite Bundesbürger erwartet, dass Deutschland in zehn bis 15 Jahren nicht mehr zu den führenden Wirtschaftsnationen der Welt gehören wird. Der Anteil der Bürger, die die Bundesrepublik für einen sehr guten Wirtschaftsstandort halten, ist seit 2022 von damals 71 % auf jetzt 41 % abgestürzt. Interessant ist auch ein Blick auf die Einschätzung der Führungskräfte in den Unternehmen: Hier vertreten sogar 58 % die Auffassung, dass Deutschland seinen Zenit überschritten habe. Und 76 % der Entscheider halten die Sorge für berechtigt, dass die hohen Energiekosten zu einer Deindustrialisierung führen. Obwohl viele Ursächlichkeiten der politischen Misere auch von Vorgänger-Regierungen verursacht worden sind, wird der allgemeine Vertrauensschwund vor allem mit der Ampel-Koalition verbunden. So bezweifeln 76 % der Befragten, dass die amtierende Bundesregierung das Land überhaupt voranbringen kann. 55 % gehen davon aus, dass die Ampel-Politik den Wirtschaftsstandort eher schwäche. Entsprechend desaströs präsentieren sich die Kompetenzwerte der Parteien: Nur je 7 % trauen der SPD und der FDP zu, den Standort stärken zu können. Bei den Grünen sind es lediglich 5 %.

Related Articles