29.01.2024 „Mangelhaft“

Mit der Note „mangelhaft“ bewertet die Deutsche Industrie- und Handelskammer die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. Nie zuvor sind die Rahmenbedingungen für die Industrieproduktion hierzulande so negativ beurteilt worden.

Die DIHK merkt an: „Stärker denn je belasten strukturelle und oft hausgemachte Probleme unseren Industriestandort. Zunehmende bürokratische Auflagen, hohe Energiekosten und langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren prägen die betriebliche Praxis.“ Vor diesem Hintergrund verlagern viele Unternehmen Teile ihrer Wertschöpfungsketten in Länder, in denen sie stärker unterstützt werden. Das gilt auch für Investitionen in Forschung und Entwicklung. Deutschland müsse – so die DIHK – insgesamt wieder wettbewerbsfähiger werden. Es bestehe die Gefahr, insbesondere bei digitalen Innovationen den Anschluss an die globale Konkurrenz zu verlieren. Der Verband weiter: „Während bei uns vor allem Bürokratie und hohe Kosten drohen, werben andere Länder mit günstigen Standortbedingungen und wenig Papierkram.“ Der Publizist Gabor Steingart sieht folgende sechs Faktoren, „die den bedrohlichen Abstieg Deutschlands weiter beschleunigen“: die im internationalen Vergleich zu hohen Energiekosten, zu hohe Unternehmenssteuern und unzureichende Wirtschaftsförderung, die Schwächung der Automobilbranche als Schlüsselindustrie, die immer noch hohe Inflation, die Innovationsdefizite deutscher Unternehmen und die strukturelle Schwäche der Volkswirtschaft, die ihr früheres Potenzial nicht mehr entfalten könne.

Related Articles