Absurde Welt

Die angeblich zur Deflationsbekämpfung notwendige Nullzins-Politik der EZB kostet die deutschen Privathaushalte allein zwischen 2010 und 2015 rund 190 Mrd. Euro an entgangenen Zinseinkünften.

Diese faktische Enteignung unterhöhlt – in Verbindung mit den ertragsschwachen Renten- und Kapitallebensversicherungen – für immer mehr Menschen das Fundament ihrer Altersversorgung. Zu den Profiteuren dieser beispiellosen Zinspolitik gehören die Schuldner, die – im Vergleich zu „normalen“ Zeiten – 78 Mrd. weniger Zinsen für ihre Kredite zahlen müssen. Derzeit liegen noch keine gesicherten Zahlen für die entsprechenden Einsparungen bei Ländern, Kommunen und Unternehmen vor. Die Entlastungen bei den Zinszahlungen im Bundeshaushalt bis 2030 schätzt das Kieler Institut für Weltwirtschaft auf 160 Mrd. Euro. So entsteht eine volkswirtschaftlich absurde Welt, die Konsumverzicht bestraft und Verschuldung belohnt.

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