Der nachfolgend geschilderte Betrugsfall beruht auf Tatsachen. Die Veröffentlichung soll gutgläubige Unternehmer und Manager davor bewahren, selbst auch zu Opfern derartiger Internet-Kriminalität zu werden.
1. Akt: Die Tat
Täter Nr. 1 ruft bei der Finanz-Chefin der amerikanischen Tochtergesellschaft einer deutschen Firmengruppe an. Er gibt sich als der deutsche Inhaber der Gruppe aus und fordert die amerikanische Controllerin auf, kurzfristig rund 350.000 US-Dollar in zwei Tranchen an ihr unbekannte Empfänger in Europa zu überweisen. Als Grund nennt er einen vorübergehenden Liquiditätsengpass bei einer anderen Tochterfirma, in deren Auftrag die Überweisungen erfolgen sollen. Als vertrauensbildende Maßnahme bezieht sich der Täter auf einige Small-Talk-Details, die Wochen zuvor im E-Mail-Verkehr erwähnt worden waren. Offensichtlich war das US-Unternehmen erfolgreich gehackt worden. Der Anrufer schickt sodann eine E-Mail mit Nennung der beiden Bankverbindungen und der zu überweisenden Beträge. Und er kündigt die baldige Rückzahlung in die USA an. Als Absender wird eine gefälschte Mail-Adresse genutzt.