Das im März angelaufene, (mindestens) 1,1 Billionen Euro schwere QE-Programm der EZB zur Belebung der Wirtschaft im Euroraum und zur Anhebung der Inflation auf rund 2 % ist (zunächst) bis September 2016 begrenzt.
Ifo-Chef Sinn hat ermittelt, dass – bei einer unterstellten Preisstabilität in Südeuropa und einer französischen Geldentwertung von 1 % – die Preise in Deutschland um jährlich etwa 4 % und die in der übrigen Eurozone um 2 % zulegen müssten, um das von der EZB erklärte Inflationsziel zu erreichen. Das alles müsse allerdings rund 10 Jahre durchgehalten werden, bis die Eurozone im von der EU angestrebten Gleichgewicht sei. Sinn weiter: „Das deutsche Preisniveau wäre dann etwa 50 % höher als heute, und die Sparbücher wären um ein Drittel leichter.“ Wahr-scheinlicher sei allerdings: „Vor allem aber steht zu befürchten, dass die Südländer, statt bei den Preisen auf der Stelle zu treten, ihre Austeritätspolitik aufgeben und die Wirtschaft durch immer mehr Staatsverschuldung anheizen. Dann wäre für die Wettbewerbsfähigkeit nichts gewonnen, und der Euroraum würde nach einem anfänglichen Strohfeuer in die Dauerkrise zurückkehren.“