„Böses Erwachen“

Trotz der europäischen Schuldenkrise und des chinesischen Börsen-Crashs scheint die deutsche Wirtschaft weiter wie „ein Fels in der Brandung“ zu stehen. Das BIP hat im zweiten Quartal um 0,4 % zugelegt.

Die KfW hob ihre Wachstumsprognose für 2015 auf 1,8 % an. Der private Konsum wird hierzulande durch steigende Einkommen, Preisstabilität, hohe Beschäftigung und niedrige Energiekosten beflügelt. Und der Export profitiert von dem durch die EZB geschwächten Euro. Ernst & Young führt die anhaltend große Nachfrage nach deutschen Erzeugnissen aus dem Ausland weniger auf die wachsende operative Stärke der Konzerne zurück als auf Währungseffekte. Eine aktuelle Studie kommt zu dem Schluss: „Der schwache Euro wirkt bei vielen deutschen Unternehmen als Umsatz- und Gewinnturbo.“ Ohne die Wechselkurseffekte würden relativ viele Firmen derzeit gar nicht wachsen. Sollte es zu einer währungspolitischen Normalisierung kommen, könne es „ein böses Erwachen“ geben. Schon jetzt rechnet die deutsche Industrie mit einem langsameren Exportwachstum.

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