Mit zwiespältigen Gefühlen und fragilen Hoffnungen blickt die Welt dem Jahreswechsel entgegen. Die zweite Corona-Welle scheint vielerorts außer Kontrolle zu gera-ten. Ob die angekündigten Impfstoffe wirklich schon bald flächen-deckend verfügbar sein werden, bleibt abzuwarten.
Die im Sommer erfolgte konjunkturelle Erholung entpuppt sich als kurzlebige Scheinblüte. Die globale Dimension der wirtschaftlichen Flurschäden ist derzeit nicht absehbar. Die weltweite Verschuldung soll bis Ende des Jahres auf 277 Billionen ansteigen, was fast dem Vierfachen der globalen Wirtschaftsleistung entspricht. Selbst wenn es gelänge, die wirtschaftliche Entwicklung im nächsten Jahr durch die quasi unbegrenzte finanzielle Krisensubventionierung zu stabilisieren, wird die Stunde der Wahrheit kommen: Wie sollen die Staaten auf Sicht mit ihrer dramatischen Neuverschuldung leben und prosperieren können? Lässt man ein-mal die mehr als abenteuerliche Scheinalternative der „Modern Money Theory“ außer Acht, so sind derzeit keinerlei seriöse und trag-fähige Konzepte zur Problemlösung in Sicht.