Die aktuell mehr als fragile Lage ist von vielfältigen Imponderabilien abhängig und kaum kalkulierbar.
So hat das Netzwerk EconPol Europe mithilfe eines Simulationsmodells ermittelt, dass ein kurzfristiger Stopp der russischen Energieimporte bis zu 3 % des deutschen BIP kosten würde. Deutschland solle die Abhängigkeit von russischem Gas schnell und entschlossen reduzieren. Ohne entsprechende Maßnahmen bestehe die Gefahr, im kommenden Winter erpressbar zu werden. Selbst noch größere wirtschaftliche Einbrüche und Verwerfungen seien nicht auszuschließen, da die Stärke des potenziellen Schocks hohe Unsicherheiten für die Modellierung mit sich bringe. Zu berücksichtigen sei auch, dass sich weite Teile der Industrie noch nicht von den Auswirkungen der Pandemie erholt hätten. Die Bundesregierung solle die Anreize zur Substitution und Einsparung fossiler Energien so schnell wie möglich erhöhen, um noch härtere Anpassungen im kommenden Jahr zu vermeiden. Da mit weiter steigenden Preisen zu rechnen sei, sollten gezielte Unterstützungsmaßnahmen für besonders betroffene Industrien und gesellschaftliche Gruppen ergriffen werden.