Der Herbststurm „Herwart“ hat Ende Oktober nicht nur für wettermäßige Kapriolen gesorgt, sondern auch für Chaos am deutschen Energiemarkt.
Der heftige Wind hat – von der Öffentlichkeit unbemerkt – fast den Strompreis kollabieren lassen und damit erneut erhebliche Konstruktionsfehler der Energiewende aufgezeigt: Immer wenn die Windräder und Solaranlagen mehr Energie produzieren als benötigt, stürzen die Preise in den Minusbereich ab. Ursächlich dafür ist das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG), das die Gesetze des Marktes systematisch ausschaltet. Private Verbraucher profitieren übrigens nicht von den Minuspreisen, sondern müssen mittelbar – in Gestalt der EEG-Umlage – sogar noch draufzahlen. Nutznießer dieses Negativpreis-Paradoxons sind Nachbarländer wie die Schweiz und Österreich, die Deutschland den überschüssigen Strom zunächst kostenfrei abnehmen und später zurück verkaufen.