Noch sieht die Bundesregierung die Weltwirtschaft weiterhin auf Erholungspfad, obwohl die Welthandelsorganisation (WTO) inzwischen für 2020 von einem Einbruch des Welthandels um 9,2 % ausgeht.
Abzuwarten ist, ob sich die für August in Deutschland gemeldeten Belebungssignale fortsetzen. In diesem Monat stiegen die Export-Aufträge erneut kräftig um 6,5 % und lagen damit sogar über dem Vorkrisenniveau des vierten Quartals 2019. Die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen wuchsen saisonbereinigt um 2,2 %, während sich die Einfuhren – deutlich stärker – um 4,2 % erhöhten. Die Industrieproduktion erreichte 88 % des Vorkrisen-Volumens im Februar 2020. Einer KPMG-Umfrage unter 601 TOP-Entscheidern deutscher Unternehmen zufolge sehen 60 % der Befragten ihre Unternehmen mittelfristig gut aufgestellt. Das Stimmungsbild ist allerdings abhängig von der Branchenzugehörigkeit. Während bei Banken und Versicherungen, der Energiewirtschaft und der Konsumgüterindustrie Zuversicht überwiegt, gibt es im Handel und insbesondere in der Automobilindustrie eher düstere Erwartungshaltungen. Im Hinblick auf die Verbesserung der Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen setzen die Entscheider vor allem auf flexible Arbeitszeitmodelle, Personalanpassungen und Wissensbündelungen sowie auf die Digitalisierung ihrer Vertriebswege und ihrer Kundenkommunikation.