Die Bundesregierung sprach Mitte November von einer Gefährdung der konjunkturellen Erholung. Die Wirtschaftsweisen erwarten eine BIP-Stagnation über den Winter hinweg und für 2021 ein „deutliches Wachstum“ um 3,7 %.
Aller-dings sei die Corona-Krise längst noch nicht bewältigt. Nach Ein-schätzung des ZEW haben sich die Konjunkturerwartungen wieder deutlich eingetrübt. Die Euphorie der Sommermonate sei verflogen. Es bestehe die Gefahr, dass die deutsche Wirtschaft erneut in eine Rezession falle. Im Mittelstand hat die Krise mittlerweile jedes zehnte Unternehmen in existenzielle Nöte gebracht. Jede fünfte Firma hat bei einer McKinsey-Befragung erklärt, bei Krediten in Verzug zu geraten und Mitarbeiter entlassen zu müssen. Laut einer KfW-Studie sind derzeit 1,1 Mio. Arbeitsplätze bei kleinen und mittleren Betrieben bedroht. Im vergangenen Jahr war die Zahl der KMU Beschäftigten auf den Rekordwert von 32,2 Mio. gestiegen. Der nun drohende Rückgang entspricht dem in den letzten drei Jahren erreichten Zu-wachs. Auch in der Euro-Zone verliert die wirtschaftliche Erholung – so die EZB – „schneller an Dynamik als erwartet.“ Im September sei die Produktion gegenüber dem Vormonat „überraschenderweise“ erneut gesunken. Die EZB-Präsidentin Lagarde warnte vor diesem Hintergrund davor, dass aus dieser Situation eine „konventionelle, sich selbst verstärkende Rezession“ entstehen könne.