Über die künftige Rolle Griechenlands in der Euro-Zone wird hierzulande höchst kontrovers diskutiert. Mit völlig widersprüchlichen Statements hat die Bundesregierung zur allgemeinen Verwirrung beigetragen.
Zunächst wurden inoffizielle Denkspiele über einen griechischen Ausstieg zur gezielten Disziplinierung der Athener Opposition kolportiert, dann folgten wohlfeile Bekenntnisse zur Unverzichtbarkeit der Hellenen in der Währungsunion. Tatsächlich werden in Berlin und Brüssel längst die Weichen für einen erneuten Schuldenerlass gestellt. Falls man sich – wie aktuell diskutiert – darauf einigen sollte, Griechenland die Hälfte seiner Schulden zu erlassen, müssten 120 Mrd. Euro abgeschrieben werden. Deutschland wäre erneut mit 50 Mrd. Verlust beteiligt. Nur am Rande: Erst im Frühjahr 2012 sind Hellas schon einmal Schulden in Höhe von 107 Mrd. Euro „gestrichen“ worden.