Das BIP ist im zweiten Quartal 2020 – gegenüber dem Vorjahreszeitraum – um preisbereinigt 11,3 % eingebrochen. Die Rezession hat fast alle Branchen in unterschiedlicher Ausprägung getroffen. Relativ unbeschadet durch die Krise gekommen ist die Bauwirtschaft.
Absehbar ist derzeit, dass die Erholung im dritten Quartal rekordverdächtig ausfallen wird. Trotz der allgemein verständlichen Sehnsucht nach Normalisierung gibt es aktuell keinen Anlass zur Entwarnung. Das Gesamtjahr 2020 wird mit einem BIP-Rückgang um 6,3 % als schwerste Rezession der Nachkriegszeit in die Historie eingehen. Die Zukunftsaussichten werden von zahlreichen Imponderabilien überschattet. Nach Einschätzung der VP Bank steht Deutschland „über den Jahreswechsel hinaus ein explosiver Mix aus Nachwirkungen der Corona-Pandemie und strukturellen Umbrüchen bevor“. So leidet der Export unter teilweise verheerenden Nachfrageschwächen wichtiger Abnehmerländer. Auch die Lieferketten haben zum Teil noch erhebliche Lücken. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt angespannt. Sollte es zu großen Entlassungen kommen, würde auch das Konsumverhalten der Verbraucher deutlich geschwächt. Außerdem schwebt ein zweiter Lockdown wie ein Damokles-Schwert über allen Prognosen und Hoffnungen.