Export auf Pump

Der Chefredakteur von „Focus Money“ hat die aktuelle Situation Deutschlands in der Euro-Zone in folgender Parabel allgemein verständlich beschrieben: „ Ein Mann hatte 18 Freunde. 16 davon waren pleite. Sie gaben jedes Jahr mehr aus, als sie einnahmen.

13 waren sogar überschuldet. Ob sie ihre Kredite dauerhaft würden bedienen können, erschien mehr als fraglich. Eines Tages beschwatzten die Freunde den Mann: ‚Leih uns doch bitte Geld! Du kriegst es auch bestimmt zurück‘. Und weil der Mann seine Freunde nicht verlieren wollte, tat er ihnen den Gefallen. Am nächsten Tag aber kamen die Freunde wieder: ‚Wir brauchen Geld, mehr Geld! Gib uns Deine Scheckkarte, dann können wir selbst abheben, so viel wir wollen‘. Der Mann stutzte: ‚Wozu braucht Ihr denn das viele Geld?‘, fragte er. ‚Ganz einfach‘, antworteten die Freunde. ‚Wir wollen mit dem Geld unsere Schulden bei den Banken zurückzahlen. Und danach kaufen wir Dir mit Deinem eigenen Geld Dein Haus ab und dann auch noch Dein Auto‘ " . Nur der Vollständigkeit halber: Die Target2-Forderungen der Deutschen Bundesbank v.a. gegenüber den südeuropäischen Schuldenländern haben die 800 Mrd. Euro-Marke überschritten. Diese Summe übertrifft das jährliche Steueraufkommen von Bund, Ländern und Gemeinden. Exportweltmeister Deutschland liefert also weitgehend auf Pump gegen nicht verzinste und nicht abgesicherte Forderungen. Ob, wie und wann die Schuldenländer ihre gewaltigen Verbindlichkeiten zurückführen können und wollen, ist derzeit völlig offen.

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