28.02.2022 „Fehlstart“

Wohl nie zuvor konnte sich eine neue Bundesregierung mit derart vielen Vorschusslorbeeren und so vielen medialen Sympathien ans Werk machen.

Selbst 82 % der Unternehmensführer zeigten sich laut einer „Elite-Umfrage“ von Allensbach zufrieden mit den Ergebnissen der Koalitionsverhandlungen. Doch das Blatt scheint sich schon nach rekordverdächtig kurzer Zeit zu wenden. Allgemeine Ernüchterung macht sich breit, die sich sowohl in der öffentlichen wie auch der veröffentlichten Meinung widerspiegelt. So schreibt die „Welt“ schon Ende Januar: „Die Ampel hat einen Fehlstart hingelegt.“ Auf n-tv attestiert Nikolaus Blome: „Die Ampel stolpert und Scholz bleibt stumm.“ Man habe einen „seltsam verdrucksten Holperstart“ gezeigt. Ein Beispiel sei das Hin und Her bei der KfW-Kreditförderung für Häuslebauer. Das sei schlechtes Handwerk, es fehle an Führung. Das Magazin „Capital“ titelt: „Start ohne Glanz: Was macht eigentlich Olaf Scholz?“ Und der „Focus“ sieht die „Ampel im Abwind“. Tatsächlich ist die SPD kurzfristig in der Wählergunst auf 23 % abgestürzt, während die Union – ohne erkennbares eigenes Zutun – mit 27 % Zustimmung wieder die demoskopische Führungsrolle übernommen hat.

Presse/Denkanstoesse