Im Jahr 2017 haben sich hierzulande – laut Creditreform – etwa 20.200 Firmen in die Insolvenz verabschiedet. Damit ist die Zahl der Pleiten auf den niedrigsten Stand seit 1994 zurückgegangen. Branchenbezogen liegt die höchste Insolvenzquote im Baugewerbe.
Dort kamen im vergangenen Jahr auf 10.000 Betriebe 83 Insolvenzen. Im verarbeitenden Gewerbe lag die Ausfallquote „nur“ bei 35. Der wirtschaftliche Schaden sämtlicher Firmenpleiten lag bei 26,6 Mrd. Euro. Etwa 198.000 Arbeitnehmer waren davon betroffen. Am Horizont zeigt sich jetzt ein ganz neues Gefährdungsszenario: Die von der EZB seit über acht Jahren verfolgte Niedrigzinspolitik hat die raue Wettbewerbs-Realität der Marktwirtschaft teilweise außer Kraft gesetzt. Das gilt insbesondere für die Schuldentragfähigkeit, die sich aus der Relation von operativem Gewinn zur Zinslast ergibt. Diese Kennzahl werde sich laut Creditreform bei einer nicht mehr allzu lange hinausschiebbaren Zinserhöhung deutlich verschlechtern. Konkret: Bei einer Anhebung des Zinsniveaus von derzeit durchschnittlich 3 % für langfristige Kredite auf 4,5 % wären fast 17 % der Unternehmen nicht mehr imstande, ihre Zinsen aus laufenden Einnahmen zu zahlen. Good NewsDas ifo-Institut hat seine Wachstumsprognose 2018 für Deutschland auf ambitionierte 2,6 % angehoben.