Die angeblich drohende Deflations-Gefahr ist zum ständigen Mantra der EZB geworden. Zumindest aus deutscher Sicht wirkt die für November 2014 ermittelte Geldentwertung um 0,6 % alles andere als bedrohlich.
Zur Erinnerung: Die Kaufkraft der DM hat seit ihrer Einführung in 1948 bis zu ihrer Ablösung durch den Euro etwa 75 % an Wert verloren. Allein in den letzten 24 Jahren mussten die Deutschen eine kumulierte Inflation von 47 % hinnehmen. Wenn die EZB nun – entgegen der gängigen Volkswirtschaftslehre – eine 2%ige Geldentwertung als „Stabilitätsvorgabe“ definiert, so verfolgt sie offensichtlich vorrangig das Ziel, den hoch verschuldeten Ländern im Euro-Raum die Entschuldung durch forcierte Inflation zu erleichtern. Außerdem hat Draghi den massenhaften Ankauf von fragwürdigen Staatsanleihen und dubiosen Kreditverbriefungen angekündigt.