Der IWF erwartet für 2017 ein Wachstum der Weltwirtschaft um 3,5 %. Wer sich mit den Hintergründen und Ursachen des weltweiten Aufschwungs befasst, kann die extrem expansive Geldpolitik als zentralen Treiber nicht übersehen.
Seit Jahren sorgen die nationalen Zentralbanken mit Niedrigstzinsen, die die Gesetze der Volkswirtschaft auszuhebeln scheinen, für geflutete Märkte und virtuell gute Stimmung. So hat die Bundesregierung wegen der marginalen EZB-Leitzinsen von 2008 bis 2016 fast 150 Mrd. Euro weniger für ihre Schulden aufbringen müssen. Die IWF-Chefin hat die Notenbanker als „Helden der Krise“ gelobt. Für Malte Fischer, den Chef-Volkswirt der „Wirtschaftswoche“, ist diese Geldpolitik nicht heldenhaft, sondern „desaströs“. Das von Noten- und Geschäftsbanken aus dem Nichts geschöpfte Geld habe der Welt immer wieder schwere Finanz- und Bankenkrisen beschert. Fischer weiter: „Die typische Dauer eines solchen Finanzzyklus beträgt 15 bis 20 Jahre. Am Anfang verleiht das billige Geld der Konjunktur Flügel. Zieht die Inflation an, erweisen sich viele Investitionsprojekte als unrentabel. Die mit Schulden aufgepumpten Preisblasen platzen und stürzen die Wirtschaft schließlich in die Krise“. Die wundersame Geldvermehrung hat offensichtlich und unvermeidlich ihren Preis. Nach Lage der Dinge werden wir alle dafür bezahlen müssen.