Hund und Wurst

Die EZB hat immer wieder behauptet, mit ihrer fortgesetzten Euro-Rettung „Zeit zu kaufen“. Der Ökonom Markus Krall merkt dazu an: „Die Vorstellung, die Regierungen könnten diese erkaufte Zeit im Sinne einer Konsolidierung der fiskalischen Lage nutzen, zeigt   nur die Ignoranz der Akteure hinsichtlich des Moral Hazard, den sie damit schaffen.

Genauso gut könnte man einem Heroinabhängigen einen Vorrat seiner Droge schicken, damit er Zeit kaufen kann, ohne Entzugserscheinungen von ihr loszukommen. Jedem, der sich je mit der Frage ökonomischer Anreize und politischer Ökonomie befasst hat, ist klar, dass das grober Unfug ist. Nein, die Sache verhält sich anders: Wir haben mit der undemokratischen und von den Folgen des eigenen Handels entkoppelten Stimmrechtsverteilung im EZB- Rat dem Hund die Schlüssel für den Wurstvorrat gegeben. Hier wird nicht Zeit gekauft, hier wird der Vorrat geplündert in dem vollen Wissen, dass man den Untergang der Währung riskiert.“

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