Ifo-Präsident Clemens Fuest hat sich für drastische Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft in der Corona-Krise ausgesprochen. Es müsse verhindert werden, dass die Wirtschaft durch kollabierende Unternehmen, Jobverluste und Panik im Finanzsektor in einen Abwärtsstrudel gerate.
Die Politik müsse jetzt direkte Hilfen für Unternehmen und eventuelle Staatsbeteiligungen vorbereiten. Es bestehe darüber hinaus die Gefahr einer Störung der Kreditversorgung und einer Rückkehr der Staatsschuldenkrise im Euroraum. Fuest weiter: „Wenn die Wirtschaftsaktivität nur für zwei Monate auf 65 % des Normalniveaus zurückgeht und danach wieder wächst wie erwartet, wird die Wirtschaftsleistung für das Gesamtjahr um 5 % schrumpfen. Das wäre ein Einbruch wie im Finanzkrisenjahr 2009. Es kann aber auch deutlich schlimmer kommen.“ Auch die neue EZB-Präsidentin rechnet mit einem dramatischen Einbruch der Wirtschaft in der Währungsunion zwischen 2 und 10 %. Die EU erwartet derzeit einen Höhepunkt der Virus-Ausbreitung im Mai. Für diesen Fall werde das europäische BIP-Minus 2020 bei 5 % liegen. Andere Beobachter stellen sich auf wesentlich gravierendere Konsequenzen ein. So vergleicht der Wirtschaftshistoriker Albrecht Ritschl das aktuelle Geschehen mit der Weltwirtschaftskrise der frühen dreißiger Jahre: „Ein Einbruch des BIP um 20 % ist nicht ausgeschlossen.“