Im Brennpunkt: der Mittelstand

Vor allem für die mittelständischen Unternehmen wird 2020 zu einem Schicksalsjahr, das über Sein oder Nichtsein entscheiden wird. Eine von der DZ Bank durchgeführte Umfrage hat versucht, die Widerstandsfähigkeit des deutschen Mittelstands auszuloten.

Während Mitte März noch die Zuversicht überwog, hat sich die Lage nach dem Shutdown dramatisch verändert. Die Bewertungen der eigenen Lage sanken unter das Niveau der Krise vor elf Jahren. Besonders stark betroffen zeigten sich die Metall-, Kfz-Zulieferer- und Maschinenbauindustrie. In dieser Situation nutzen viele Betriebe staatliche Hilfen. 55 % beantragten Kurzarbeit, und (bisher) haben 21 % Kredite von der KfW erhalten. Die Überlebensfrage wird sich für viele Unternehmen im zweiten Halbjahr stellen, wenn staatliche Hilfen auslaufen und das vorübergehend gelockerte Insolvenzrecht ab September wieder uneingeschränkt gilt. Dann entscheidet sich auch, ob es zu größeren Entlassungswellen kommt. Bei der DZ-Umfrage haben schon über 8 % der befragten Firmen erklärt, den Personalabbau vorzubereiten. Auch die Nachfolgeregelung dürfte sich bei vielen Mittelständlern durch Corona noch schwieriger gestalten als ohnehin üblich. Die erhöhten Risiken machen die Übernahme unternehmerischer Verantwortung durch junge Familienangehörige nicht gerade attraktiver. Und manche Altunternehmer, die ihre Betriebe zur Fortführung an externe Erwerber verkaufen wollen oder müssen, werden sich in der anhaltenden Krise schwertun, erhebliche Wertverluste zu vermeiden.

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