Inflation ante portas

Erhebliche Inflationsgefahren sieht der Ökonom Hans-Werner Sinn am Horizont. Mittlerweile sei in der Euro-Zone sechsmal so viel Zentralbankgeld im Umlauf wie kurz vor der Euro-Krise im Sommer 2008. Außerdem werde ein Großteil des Geldes momentan nicht sinnvoll eingesetzt.

Vier der fünf Billionen Euro seien eigentlich überflüssig und von der Wirtschaft nicht für Transaktionen benötigt. Stattdessen würden die Banken diese riesigen Bestände horten. Mit einer anziehenden Konjunktur könne dieses Geld in Umlauf kommen und eine womöglich nicht zu stoppende Inflation auslösen. Die EZB könne nicht mehr durch Abschöpfung überschüssiger Gelder über die Rückgabe der Staatsanleihen an den Markt wirksam dagegen vorgehen, weil dies einen massiven Kurseinbruch zur Folge hätte, wodurch die Finanzierungskosten der Staaten bei der Ausgabe neuer Anleihen stark steigen und die von den Staaten zu zahlenden Zinsen „in den Himmel gehen“ würden. Als Gefahr sieht Prof. Sinn: „Wir laufen in ein Dauerregime mit extrem niedrigen Zinsen hinein, das sich eines Tages inflationär zu entladen droht. Wenn das passiert, ist hier der Teufel los.“

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