Die Bundesregierung hat bekanntlich einen Bazooka-Einsatz angekündigt, um alle Corona-geschädigte Firmen mit Liquiditätshilfen zu versorgen. Bei Großkonzernen wie Adidas, TUI, Lufthansa und Bahn funktioniert das Verfahren offenbar schnell und unbürokratisch.
Die Versorgung kleiner und mittelgroßer Unternehmen mit KfW-Krediten scheint dagegen wesentlich holpriger zu verlaufen. Ende April hatten die Banken über 18.000 Anträge mit einem Volumen von 29 Mrd. Euro bewilligt. Nicht veröffentlicht wurden die Anzahl und Begründungen von Ablehnungen. Offenbar scheuten einige Banken trotz 90%iger Haftungsübernahme des Staates die Kreditvergabe, weil sie Ausfälle befürchteten und die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise nicht überschauen können. Schon vor einigen Wochen hat der Bundeswirtschaftsminister diese Verweigerungspraxis deutlich kritisiert. Ziel des Programms sei die Überbrückung finanzieller Engpässe. Sein Ministerium hat inzwischen die KfW-Hilfen nachgebessert und den Schnellkredit kreiert. Bei Firmen mit mehr als zehn Mitarbeitern und einer Kreditsumme von bis zu 800.000 Euro befreit der Staat die Banken nun sogar von jeglicher Haftung und übernimmt also das gesamte Kreditrisiko. Trotzdem scheinen einige Banken die Vergabe von Corona-Krediten an Großunternehmen zu bevorzugen, weil sie hier mehr Spielraum bei der Zinsvereinbarung haben. Die KfW sieht keine Möglichkeit, konstruktiv auf Bremserbanken einzuwirken. Die Entscheidung über die Kreditvergabe liegt letztlich bei den Banken. Die staatliche Förderbank teilte auf Anfrage mit: „Es gibt aus unserer Sicht keine Grundlage dafür, negative Kreditentscheidungen der Banken systematisch zu prüfen.“