Der Krieg in der Ukraine zieht politisch und wirtschaftlich immer weitere Kreise. Die Welthandelsorganisation WTO geht davon aus, dass die Weltwirtschaft 2022 deutlich weniger wachsen wird als angenommen.
Davon dürfte die im hohen Maße exportabhängige deutsche Industrie besonders stark betroffen werden. Der bereits rückläufige Auftragseingang bereitet den Unternehmen ebenso Kopfschmerzen wie die anhaltende Störung der internationalen Lieferketten, zunehmende Zahlungsausfälle sowie eklatante Preiserhöhungen bei Energie und Transport. Weiter verschärft wird die Gemengelage durch das Wiederaufflackern der Pandemie in China, dem größten Außenhandelspartner der Bundesrepublik. Im dortigen Finanz- und Wirtschaftszentrum Shanghai und in anderen Industriestädten legen rigide Lockdown-Maßnahmen die Produktion weitgehend lahm. Die Europäische Handelskammer in China schätzt, dass davon derzeit etwa 30 % des dortigen BIP und 26 % der Bevölkerung betroffen sind. All das wird nach aller Voraussicht zu weiteren Belastungen der Beschaffungsmärkte mit unabsehbaren Konsequenzen für die deutschen Importeure, Zwischenhändler und Verarbeiter führen.