Wie verhängnisvoll sich eine EU-„Vertiefung“ nach französischen Vorstellungen auf Deutschland auswirken würde, hat der Ökonom Hans-Werner Sinn in einem Interview aufgezeigt.
Das Konzept Macrons, das einen gemeinsamen Finanzminister, ein eigenes Steuerbudget, einen europäischen Währungsfonds und eine europäische Arbeitslosenversicherung vorsieht, werde allenfalls kurzfristige Beruhigungseffekte für Banken und andere Großanleger auslösen, auf Sicht aber die Basis für eine neue Schuldenkrise legen und die Wettbewerbsfähigkeit des ganzen Kontinents schwächen. Sinn wörtlich: „Diese Politik reißt uns in einen neuen Schuldensumpf, pustet eine weitere Schuldenblase auf und verspielt die Ersparnisse der Bürger, die eigentlich zur Finanzierung der Renten gedacht waren.“ Abzuwarten bleibt, ob sich die neue Bundesregierung mehr an pragmatischen Polit-Interessen oder an euromantischen Wunschvorstellungen orientiert. Vor allem für den neuen Bundesfinanzminister wird schon bald die Stunde der Wahrheit schlagen.