Die Samthandschuhe im öffentlichen Umgang mit der EZB ausgezogen hat der Deutsche Sparkassen- und Giroverband. In einem Kommentar wird die Kritik folgendermaßen auf den Punkt gebracht:
„Die Null- und Minuszinspolitik droht inzwischen die noch bestehende wirtschaftliche Dynamik zu ersticken, gefährdet die Stabilität des Finanzsystems und führt für Kunden zu höheren Preisen. Sie entwertet zudem alle kapitalgedeckten Vorsorgesysteme, vor allem Pensionskassen, betriebliche Altersversorgungen, Lebensversicherungen und Stiftungen. Fehlende Zinsen und Zinseszinsen werden in vielen Fällen zu einem Nachfinanzierungsbedarf führen. In alternden Gesellschaften wird das die Kapitalspielräume der jungen Generation und der Unternehmen in Zukunft deutlich einengen.“ Außerdem verweist der Verband darauf, dass die öffentliche Hand in Deutschland 360 Mrd. Euro durch Negativzinsen gespart habe, während die Sparer 300 Mrd. Euro verloren hätten. Daher sei es sozial geboten, die öffentlichen Kostenvorteile an die Sparer weiterzugeben. Auch der Bankenverband spricht mittlerweile Klartext: „Die EZB erinnert mit ihrer Geldpolitik an einen Autofahrer, der falsch in eine Sackgasse abgebogen ist und dennoch weiter Gas gibt.“