Strafzinsen dürften auch in Deutschland schon bald flächen-deckend zur Realität werden. Die Volkswirtschaftslehre definiert Sparen bekanntlich als Konsumverzicht, der durch Zinsen zu honorieren ist.
Aktuell wird jedoch den tragenden Säulen der Marktwirtschaft peu a peu der Boden entzogen. Die bisher allgemein respektierten wirtschafts- und finanzpolitischen Überzeugungen, Grundsätze und Spielregeln werden auf dem Altar der EZB-Politik geopfert, um den Zusammenbruch der südeuropäischen Schuldenländer und der Gemeinschaftswährung weiter hinauszuzögern. Wer Geld verleiht, wird bestraft. Wer Schulden macht, wird belohnt. Geldentwertung ist politisch erwünscht. Erstmalig in der Geschichte der Bundesrepublik verdienen die Anleger beim Kauf von Bundesanleihen kein Geld mehr. Selbst bei Papieren mit über 30- jähriger Laufzeit liegt die Rendite mittlerweile unter Null. Durch die Inflation, die nach Meinung mancher Ökonomen real eher bei 5 % als den offiziell ermittelten 1,5 % liegen dürfte, nimmt die Enteignungsquote weiter zu. Legt man eine durchschnittliche Inflationsrate von 2 % zugrunde, so wird sich der reale Wert nach 30 Jahren mehr als halbiert haben. Die Folgen dieser Nach-mir-die-Sintflut-Politik sind unabsehbar.