Das süße Gift der von Fed, EZB und anderen Notenbanken praktizierten Niedrigstzinspolitik scheint sich zu rächen. Die Zahl der konjunkturellen Verwerfungen und Schieflagen nimmt weltweit zu.
Selbst eine sehr moderate Zinserhöhung, wie sie die Fed noch für dieses Jahr avisiert hat, könnte die Devisenmärkte durcheinander wirbeln und zusätzliche Abwertungseffekte in den Schwellenländern auslösen. Als Kernproblem dürfte sich erweisen, dass der Geldpolitik mittlerweile der Aktionsspielraum fehlt, um Rezessionen rechtzeitig zu begegnen. Die Notenbanken haben ihr Pulver weitgehend verschossen. So steht das gängige Belebungsinstrument durch Leitzinssenkungen de facto nicht mehr zu Verfügung. Die Großbank HSBC vergleicht die Welt in dem Zusammenhang mit „einem Ozeandampfer ohne Rettungsboote“. Andererseits wirken sich dauerhafte Nullzinsen äußerst problematisch aus. Japan gilt hier zurecht als abschreckendes Beispiel.