Die Europäische Union lässt kaum eine Gelegenheit aus, um ihr Ansehen in der Bevölkerung weiter zu schädigen. So wurden die Gehälter und Pensionen für die knapp 38.000 EU-Mitarbeiter kurz vor Weihnachten ganz beiläufig in der hier üblichen Einigkeit erhöht.
Das perfektionierte Selbstbedienungssystem funktioniert effektiv und geräuschlos. Die niedrigste Besoldungsgruppe für Beamte liegt jetzt bei 2.872 Euro p.m. plus steuerfreie Zulagen. Schlicht skandalös ist die Tatsache, dass bereits über 800 Bedienstete der EU-Kommission höhere Zuwendungen erhalten als die deutsche Bundeskanzlerin (18.388 Euro ohne Diäten). Der EU-Kommissionspräsident darf sich jetzt über monatlich 32.200 Euro freuen. In Summe kosten die Gehaltserhöhungen die EU-Steuerzahler jährlich rund 100 Mio. Euro. Aparterweise privilegiert die EU, die ansonsten den Steuerwettbewerb zwischen den Mitgliedsländern zu bekämpfen vorgibt, ihre Beschäftigten nicht nur bei der Salärhöhe, sondern auch bei den Steuersätzen. So zahlt ein EU-Generaldirektor als Single etwa 25 % Steuern. In Deutschland müsste er 39 % an den Fiskus abführen.