Der Krieg in der Ukraine hat die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten – einer Befragung des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW zufolge – in nie zuvor gekannter Weise abstürzen lassen.
Das Stimmungsbarometer fiel im März gegenüber dem Vormonat um 93,6 auf minus 39,3 Punkte. Damit wurde der stärkste Rückgang seit Beginn der Umfrage im Dezember 1991 dokumentiert. Das ZEW kommentiert: „Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland verschlechtern den wirtschaftlichen Ausblick für Deutschland ganz erheblich. Eine Rezession wird immer wahrscheinlicher.“ Dies gehe mit extrem steigenden Inflationserwartungen einher. Ernüchterung macht sich nicht nur bei Konjunkturforschern und Verbänden breit. Die Anfang 2022 noch optimistischen Wachstumsprognosen sind mittlerweile durchgängig revidiert worden. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft hat seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr auf 2,1 % gesenkt. Im Dezember war das IfW noch von 4 % ausgegangen. Deutlich angehoben hat das IfW dagegen die Teuerungsprognose für 2022. Gingen die Wirtschaftsforscher im Dezember noch von einer Geldentwertung um 3,1 % aus, so erwartet man jetzt eine Inflationsrate von 5,8 %.