Schuldenfalle

„Nach einem Vierteljahrhundert lockerer Geldpolitik, die letzten fünf Jahre im ‚Overdrive‘, nimmt die wirtschaftliche Situation in den Industrienationen Endspielcharakter an.

Den Notenbanken und den Regierungen des Westens gehen die Optionen aus. Die finanzpolitischen Zwangsmaßnahmen wer-den immer härter, um eine zutiefst unsolide Situation aufrecht zu erhalten. Nach den Neuwahlen in Griechenland droht eine neue akute Krise der Währungsunion, womöglich mit einem Schulden-schnitt.“ Mit diesen Sätzen bringt Prof. Max Otte seine Sicht des aktuellen globalen Geschehens auf den Punkt. Nun drohe das System zu kippen: „Staaten und Banken greifen zu Maßnahmen, die fast als zwangssozialistisch bezeichnet werden dürfen.“ Negativzinsen seien bereits Realität. Hinter den Kulissen wird verstärkt über die vom IWF thematisierte Vermögensabgabe von 10 % diskutiert. Gleichwohl bleibe der politische Widerstand gegen offensichtliche Maßnahmen zur Enteignung der Bürger klein. Selbst die Abschaffung von Bargeld mit dem Ziel eines ungebremsten staatlichen Zugriffs auf Sparguthaben wird propagiert. Die Industrienationen sitzen – so Otte – in einer Schuldenfalle.

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