24.01.2022 Schwache Erholung

Mit einem BIP-Wachstum um 2,7 % ist Deutschland 2021 deutlich unter den Anfang des Jahres veröffentlichten Prognosen geblieben.

Damit konnte der pandemiebedingte Einbruch um 4,6 % in 2020 im vergangenen Jahr nicht ausgeglichen werden. Sorge bereitet die Tatsache, dass die Wirtschaft im vierten Quartal mit einem Minus von 0,5 bis 1,0 % erneut auf Schrumpfkurs gegangen ist. Dieser rezessive Trend dürfte in den nächsten Monaten anhalten. Bemerkenswerterweise hinkte die Bundesrepublik beim Wachstum anderen europäischen Industrienationen weit hinterher. So haben Frankreich (+6,5 %) und Italien (+6,2 %) 2021 mehr als doppelt so stark zugelegt wie die Bundesrepublik. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass diese Länder wesentlich massiver von der Rezession in 2020 betroffen waren. Gleichwohl ist nicht zu übersehen, dass Frankreich und Großbritannien ihr konjunkturelles Vorkrisenniveau schon im vergangenen Jahr wieder erreicht haben. Dass Deutschland noch nicht so weit ist, liegt nach ifo-Analyse am verarbeitenden Gewerbe. Die deutsche Industrie leide stärker unter den Lieferketten-Problemen. Außerdem sei der Anteil des verarbeitenden Gewerbes am BIP mit rund 20 % doppelt so groß wie in Großbritannien und Frankreich.

Presse/Denkanstoesse