Struktur-Probleme

Selbst für unbeirrbare Optimisten stellt sich die wirtschaftliche und politische Lage in Deutschland zum Jahreswechsel 2019/2020 unübersichtlich dar. So meldet das ifo-Institut im Dezember eine sich fortsetzende Industrie-Rezession und eine leichte Verbesserung des Geschäftsklimas zum Jahresende.

 Außerdem prognostiziert ifo ein BIP-Wachstum um 1,1 % für 2020. Das Institut hatte allerdings 2019 seine Prognosen mehrfach zurücknehmen müssen. Die „Neue Zürcher Zeitung“, die sich in letzter Zeit hierzulande als zusätzliches Leitmedium bei anspruchsvollen Zeitgenossen etabliert hat, rechnet für Deutschland in 2020 allenfalls mit einem „blutleeren Aufschwung“. Das aktuelle Geschehen wird offenbar maßgeblich von strukturellen Fehlentwicklungen geprägt. Besorgniserregend ist der schleichende Bedeutungsverlust der Industrie, die in den letzten Jahrzehnten ihre Rolle als zentrales Zugpferd der deutschen Wirtschaft stets hatte wahren und ausbauen können. Die „Welt“ spricht von „einem rabiaten Umbau der Deutschland AG hin zu einer Dienstleistungsökonomie“ und einem „Niedergang der Industrie.“

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