„Tugendwächter“

Der Berliner Historiker Jörg Baberowski hat die Sorge geäußert, dass „das Deutschland, das wir kennen, durch die Masseneinwanderung verschwinden“ werde. Zur regierungsamtlichen Hoffnung auf europäische Problemlösungen merkt er an: „Kein Land will Deutschland irgendeinen Einwanderer abnehmen.

Das hätte funktioniert, wenn sich Angela Merkel von Anfang an an Recht und Gesetz gehalten hätte. Weil sie die Grenzen geöffnet und jeden willkommen geheißen hat, ist sie zur Bittstellerin in Europa geworden.“ Deutschland sei zum „Land der Tugendwächter“ geworden: „Diese Kritik bezieht sich vor allem auf die Fernsehmedien, Journalisten treten auf wie Hofberichterstatter, sie stellen keine kritischen Fragen, sondern verstehen sich als verlängerten Arm der Kanzlerin und ihrer Strategie. Sie machen Politik mit Bildern von Kindern und Frauen, berichten mit brüchiger Stimme und bedienen Gefühl und Ressentiment. Das ist ganz schlechter Journalismus, den wir seit Jahren Tag für Tag erleben müssen. Welcher Fernsehjournalist kann eigentlich noch zwischen Bericht und Kommentar unterscheiden? Die Bürger werden misstrauisch, sie wenden sich ab, weil sie glauben, dass Politiker und Journalisten Meinung erzeugen und Stimmung manipulieren wollen.“

Related Articles