Unwucht erzeugt

Anlässlich des 60. Jahrestags der Unterzeichnung der Römischen Verträge hat Prof. Hans-Werner Sinn folgende kritische Zwischenbilanz gezogen: „Die Römischen Verträge haben Europa über Jahrzehnte Frieden und Prosperität gebracht. Doch dann wurde die Politik übermütig.

Mit dem Maastrichter Vertrag (1992) und dem Lissabon-Vertrag (2007), konkret mit dem Euro und den Regeln zur Freizügigkeit und sozialen Integration entstanden Systeme der Umverteilung und Gemeinschaftshaftung, die zum Missbrauch einluden. Diese haben inzwischen eine Unwucht erzeugt, die die EU zerstören kann. Der EU-Austritt der Briten und das anhaltende Industriesterben in  Südeuropa sind sichtbare Folgen des Leichtsinns. Um die Union zu stabilisieren, müssen die EU-Verträge dringend geändert werden.“ Der Ökonom hält folgende vier Reformen für dringend geboten: ● die Verhinderung von Zuwanderung in die Sozialsysteme● die Erlaubnis temporärer Austritte einzelner Länder● die Schaffung einer Konkursordnung für Staaten● den jährlichen Ausgleich der Target-Salden

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