Vor dem „LuxLeaks“-Sonderausschuss des Europa-Parlaments präsentierte sich EU-Kommissionspräsident Juncker als Vorreiter für die Bekämpfung von Steuerkürzungsstrategien internationaler Großkonzerne.
Dass hier erheblicher Handlungsbedarf besteht, belegt die Tatsache, dass 2014 358 der 500 größten amerikanischen Unternehmen mit Hilfe von mindestens 7.622 Tochtergesellschaften in Steueroasen ihre Steuerpflicht zumindest verkürzt haben. Allerdings: Gerade Juncker hat in seiner 18-jährigen Amtszeit als luxemburgischer Ministerpräsident alle Türen und Tore geöffnet, um in seinem Land ein bei Konzernen äußerst beliebtes System der Steuerhinterziehung und Steuervermeidung zu etablieren. Es zeugt von erheblicher Chuzpe und Scheinheiligkeit, wie sich hier plötzlich der Bock als Gärtner geriert.