Die Schuldenmacherei ist – wie eine Droge – zum größten Wirtschaftsproblem der Welt geworden. Die weltweite Verschuldung liegt mittlerweile beim dreifachen des globalen Bruttoinlandsprodukts.
Erschreckend ist die beispiellose Dynamik dieser gefährlichen Entwicklung. So ist die Weltverschuldung seit der Finanzkrise 2008 um etwa 60 Billionen auf aktuell 230 Billionen US-Dollar explodiert. Präsident Obama wird die seit der 1776 erfolgten Gründung der USA bis zu seinem Amtsantritt aufgelaufene Staatsverschuldung am Ende seiner Amtszeit mit 20 Billionen US-Dollar glatt verdoppelt haben. Die außerstaatliche Verschuldung hat in den USA fast 50 Billionen US-Dollar erreicht. China befindet sich nach Einschätzung der Bank für Internationalen Finanzausgleich (BIZ) in einer kritischen Finanzblase. Die japanische Staatsverschuldung hat das 2,5-fache des BIP übertroffen. Und von den Mitgliedern der Euro-Zone erfüllt kaum noch ein Land die Stabilitätskriterien von Maastricht. Auch die als finanzpolitischer Musterknabe auftretende Bundesrepublik verstößt seit Jahren ebenso massiv wie ungeniert gegen die 1992 als zwingend vereinbarte Auflage, die Staatsverschuldung unter 60 % des BIP zu halten. Ermöglicht wird dieser geldpolitische Wahnsinn bekanntlich durch die Notenbanken, die die Märkte mit immer größeren Finanzspritzen fluten, als gäbe es kein Morgen. Sie kaufen Schulden von Staaten und Unternehmen auf und drücken die Kreditzinsen, was den Finanzministern die beschleunigte Neuverschuldung erleichtert und den Regierungen erspart, endlich überfällige Sparmaßnahmen und (naturgemäß unpopuläre) Strukturreformen anzugehen. Ökonomen streiten zunehmend darüber, ob dieser Zug der Lemminge überhaupt noch zu stoppen ist. Ein nachhaltiger Kurswechsel bei der Zinspolitik würde wohl weltweit schwerwiegende Verwerfungen und unkalkulierbare Kettenreaktionen auslösen. Daher nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass die Zentralbanken ihre verhängnisvolle Politik des billigen Fiat-Geldes fortsetzen werden. Der Tanz auf der Titanic geht also weiter. Die Geschichte zeigt, dass das Problem explodierter Staatsschulden letztlich nur durch Inflationierung oder durch Ausbuchung im Zuge von Währungsreformen zu lösen ist. Es liegt auf der Hand, dass am Ende irgendjemand für das unverantwortliche Experiment der wundersamen Geldvermehrung per Notenpresse bluten muss. Letztlich werden Anleger und Sparer die (unbestellte) Zeche bezahlen müssen.