Angesichts der im internationalen Vergleich schwachen BIP-Wachstumsprognose für Deutschland im laufenden Jahr rückt die Wettbewerbsfähigkeit verstärkt in den Fokus der Ökonomen.
Man sollte hierzulande tunlichst alles unterlassen, was die wirtschaftliche Erholung schwächen könnte. In Wahljahren nimmt bekanntlich die Neigung von Politikern, Parteien, Gewerkschaften und Medien zu, öffentlichkeitswirksam möglichst große „Nachschläge“ bei Löhnen, Gehältern und Sozialleistungen zu fordern. Übersehen wird dabei, dass es sich bei dem anstehenden wirtschaftlichen Aufschwung um ein zartes Pflänzchen handelt, das keine Überforderungen verträgt. Schon heute liegen die Arbeitskosten in der deutschen Industrie – laut Statistischem Bundesamt – im europäischen Spitzenbereich: Mit durchschnittlich 41,60 Euro pro Stunde rangiert die deutsche Industrie auf Rang 3 unter den 27 EU-Ländern sowie 46 % über dem EU-Durchschnitt von 28,50 Euro. Diese Fakten sollten auch und gerade den profilierungsbedürftigen Politikern zu denken geben, die im Wahlkampf wieder einmal die Belastbarkeit der Wirtschaft testen wollen.