„Wohnen 65+“

„Wohnen 65+“
„Experten warnen: Wohnungsnot im Alter“ – so titelte „Bild“ Ende Juni 2013. Die Zeitung bezog sich dabei auf die neue Studie „Wohnen 65plus“ des Pestel-Instituts, die erhebliche Defizite bei der künftigen Wohnraumversor-gung in Deutschland aufzeigt.

Die neue Studie verkörpert eine „Einladung“ an die Sanitärbranche, sich diesem Marktsegment mit der nötigen Konse-quenz zu widmen. Denn: Besonders großer Handlungsbedarf besteht be-kanntlich in den Badezimmern, deren unabhängige Nutzung mit barrierefrei-en Ausstattungen langfristig gesichert werden kann. Außerdem ist hier das bewährte Komplettpaket aus fachge-rechter Planung, Installation und Mar-kenprodukten unverzichtbar, das in dieser Qualität nur der professionelle Vertriebsweg bietet.
Angesichts dieser Bedarfssituation und der Wettbewerbsvorteile ist der Sani-tärindustrie zu empfehlen, jetzt mit intelligenten MarCom-Konzepten in die Offensive zu gehen. Besonders geeignet sind dabei Koop-Marketing-Programme, die den örtlichen Sanitär-Großhandel und das -Fachhandwerk in die Marktbearbeitung und Endkunden-ansprache einbeziehen. Hoch interes-sante Synergieeffekte lassen sich durch ein gemeinsames Vorgehen mehrerer Hersteller aus sich ergän-zenden Produktsegmenten nutzen.

Handlungsbedarf
Zu erstaunlichen Ergebnissen hat die jüngste Volkszählung im Hinblick auf die Wohnsituation der Bundesbürger geführt. Mit 41,3 Mio. Wohnungen in 19 Mio. Gebäuden stehen über eine halbe Million Einheiten mehr zur Ver-fügung als bisher angenommen. Die durchschnittliche Wohnung misst be-achtliche 90 qm. 43 % des Wohnungs-bestands sind zwischen 1949 und 1978 errichtet worden, über ein Viertel vor 1949. In 330.000 Wohnungen findet sich weder eine Dusche noch eine Toilette. In fast 680.000 Einheiten fehlt eine dieser beiden sanitären Ba-sis-Ausstattungen. Auch im Heizungs-bereich offenbaren sich überraschen-de Defizite. Beinahe 200.000 verfügen über gar keine Heizung. Und 2,5 Mio. Wohnungen werden mit Öfen und Nachtspeicherheizungen erwärmt. Für SHK-Industrie, Großhandel und Hand-werk bietet der Mikrozensus neue Ansatzpunkte für die Marktbearbei-tung. Das gilt insbesondere für die überraschend hohe „Dunkelziffer“ von über 1 Mio. Wohnungen mit grundle-genden Defiziten in puncto Sanitäraus-stattung sowie für die 2,7 Mio. Einhei-ten mit fehlenden bzw. veralteten Heizsystemen. Auch die Tatsache, dass 68 % aller Wohnungen älter als 35 Jahre sind, signalisiert ein erhebliches Sanierungs- und Modernisierungspo-tenzial. Nicht eruiert worden ist bei der Volkszählung, wie viel Prozent der Altbauwohnungen bereits haustech-nisch erneuert worden sind.

Einkaufserlebnis
Auch im Online-Handel wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Vor allem die extrem hohe Retouren-Quote be-lastet die Rentabilität. Hinzu kommen wachsende Probleme bei der Kunden-bindung und Defizite beim Einkaufser-lebnis. Die Erfahrung zeigt: Je komple-xer, hochpreisiger, vielfältiger und damit auch beratungsintensiver sich ein Produktsortiment darstellt, desto stärker ist der Trend zum stationären Fachhandel. Von diesem Trend profi-tieren vor allem hochwertige Ge-brauchsgüter, bei denen der Kunde besondere Anforderungen an Marken-Qualität, Design und Langlebigkeit stellt. Das gilt vor allem für Badaus-stattungen und Heizungen. Hier legt der anspruchsvolle Kunde Wert auf ein adäquates Ambiente und die Möglich-keit, unterschiedliche Produkte im direkten Vergleich physisch zu erleben. Und er schätzt die persönliche Fachbe-ratung, um eine qualifizierte, individu-ell bestmögliche Kaufentscheidung treffen zu können. Gerade dem SHK-Fachhandel bietet sich hier ein zentra-ler Wettbewerbsvorteil, um sich von fachfremden Anbietern und Online-Händlern wirksam abzuheben. Hier ist auch die Industrie gefordert, ihre Ver-triebspartner durch intelligente Ver-marktung des Einkaufserlebnisses am Point of Sale zu unterstützen. Auf-schlussreich ist eine neue Befragung vom ECC Köln am Institut für Handels-forschung, die einen eindeutigen Zu-sammenhang zwischen Kaufkraft und Fachhandels-Affinität nachweist. Da-bei hat sich ergeben: Je höher das Haushaltsnettoeinkommen, desto stärker ist das Interesse am Einkaufs-erlebnis im stationären Handel.

E-Commerce
Online-Marketing und E-Commerce gewinnen für Hersteller, Dienstleister, Händler, Verarbeiter und Institutionen weiter an Bedeutung. Gleichwohl beste-hen erhebliche Informationsdefizite im Hinblick auf die große Bandbreite und die Chancen interaktiver Medien und Plattformen. Vor diesem Hintergrund ist ein neuer Informationsfolder zum The-ma Internet-Marketing entstanden. Der Leitfaden bietet nicht nur eine Übersicht und Orientierungshilfe über die Instru-mente der Marketing-Kommunikation im Netz, sondern auch Hilfestellung bei der Beantwortung der Frage, welche Maßnahmen zu welchem Zweck geeig-net sind (Download über www.thielenhaus.de).

Nach der Wahl
Der griechische Wirtschaftsminister hat erklärt, ein neuer Schuldenschnitt sei unvermeidlich. Die Forderung nach Eu-robonds und Bankenunion steht weiter-hin ganz oben auf der Agenda der Schul-denländer. Die Bundesregierung tut derzeit alles, um das sensible Thema Euro-Rettung im Wahlkampf unter der Decke zu halten. Trotz der extremen finanziellen Risiken sind Merkel und Schäuble offenbar finster entschlossen, auch weiterhin „Solidarität“ zu bewei-sen, koste es, was es wolle. Zu befürch-ten ist, dass nach der Wahl alle Dämme brechen werden.

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