Der Euro-kritische Buchautor Marc Friedrich weist darauf hin, dass die EU mit Großbritannien den nach Deutschland und Frankreich drittgrößten Nettozahler, etwa 20 % ihrer Wirtschaftskraft, die zweitgrößte Volkswirtschaft, die drittgrößte Bevölkerung und das europäische Finanzzentrum London verliere. Außerdem einen seiner wichtigsten Verbündeten und Verfechter einer liberalen Wirtschaftspolitik. Letztlich sei nicht Europa gescheitert, sondern die EU mit ihrer Fassadendemokratie.
Friedrich weiter: „Der Brexit ist der Anfang vom Ende der EU und des Euros. Die Zerfallserscheinungen sind nicht mehr zu übersehen. Man kann nur hoffen, dass die Protagonisten den Warnschuss gehört haben und endlich die längst überfälligen und notwendigen Veränderungen durchführen. Wir benötigen keine politische und keine Währungsunion, sondern eine starke Wirtschaftsunion. Europa als Friedensprojekt und Gemeinschaft ist nicht gescheitert – ganz im Gegenteil. Wenn jetzt die richtigen Lehren aus dem Scheitern der EU und den Wünschen der Menschen gezogen werden, kann ein kerngesundes Fundament für die Zukunft aufgebaut werden. Umgekehrt gilt, wenn heute nicht aus der Entscheidung des britischen Volkes die richtigen Konsequenzen gezogen werden und von den Politikern nicht erkannt wird, dass der Euro unseren Wohlstand peu a peu auffrisst und Europa trennt, anstatt es zu einen, und dass die irrsinnige Politik der Europäischen Zentralbank sich gegen die Menschen richtet, dann wird die EU, aber auch die europäische Idee, gnadenlos scheitern.“