Zutiefst undemokratisch

Der frühere EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing hat massive Fehlentwicklungen des Euro kritisiert und vor einer stärkeren Zentralisierung  in der EU gewarnt.

Der Ökonom wörtlich: „Für mich war es immer merkwürdig, dass man im Zusammenhang mit dem Euro über die politische Integration gesprochen hat und dabei die Vergemeinschaftung der Finanzen und Schulden im Kopf hatte.“ Zu dem entsprechenden Vorschlag des französischen Staatspräsidenten merkte Issing an: „Durch die Hintertür innerhalb des bestehenden Rahmens einen Finanzminister einzuführen, der in Europa das Sagen haben soll, ist zutiefst undemokratisch.“ Nach seiner Überzeugung soll die EZB „lieber heute als morgen“ den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik einleiten. Denn: „Je länger man wartet, desto schwerer wird die Normalisierung.“

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