Die Bundesregierung demonstriert, wie man mit Schulden Geld verdienen kann. Die Minuszinsen auf deutsche Staatsanleihen haben es im ersten Halbjahr ermöglicht, dass der Bund nicht für die Neuverschuldung bezahlen musste, sondern 1,5 Mrd. Euro von den Geldgebern kassiert hat.
Die gesamten Zinslasten haben sich in diesem Zeitraum um 27,3 % auf 7 Mrd. verringert. Zurückzuführen ist dieses absurde Geschehen auf die hemmungslose Geldpolitik der EZB. Feri Investment Research kommentiert diese Entwicklung so: „Wenn jedes Problem, jede Krise und jede Schwäche der Realwirtschaft stets durch ‚monetäre Heilbäder‘ der Notenbanken behandelt wird, müssen die Märkte zwangsläufig einen Endzustand von fehlender Risikowahrnehmung und irrationaler Übertreibung ansteuern.“ Die massiven Eingriffe der Notenbanken hielten die Illusion einer Vollkasko-Welt weiter aufrecht und sorgten für anhaltende finanzielle Aufblähung und monetäre Verwässerung. Die Probleme würden dadurch nicht gelöst, sondern nur durch einen geldpolitischen Schleier überdeckt. Feri prognostiziert: „Dieser Weg pervertiert jedes marktwirtschaftliche Finanzsystem. Er führt letztlich in eine geldpolitische Zwangswirtschaft mit schleichender Entwertung von Papiergeld und anderen, kaum kontrollierbaren Nebenwirkungen.“