Dass die Fakten und Prognosen mittlerweile auch die Stimmung der Deutschen beeinträchtigt, kann nicht überraschen. Einer neuen Befragung zufolge glauben 61 % der Bundesbürger, dass sich die wirtschaftliche Lage in den kommenden Jahren verschlechtern wird.
Sorgen bereitet derzeit offenbar vor allem die Gefahr eines erneuten Lockdowns infolge einer zweiten Infektionswelle, deren Auswirkungen sich als dramatisch erweisen könnten. Sollte sich diese negative Erwartungshaltung festigen oder sogar verstärken, dürfte dies auch zu kontraproduktiven Belastungen des Konsumverhaltens führen. Der Ernst der Lage zeigt sich auch daran, dass bereits 60 Großunternehmen Interesse an einer Unterstützung aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) angemeldet haben, den die Bundesregierung Ende März mit 600 Mrd. Euro ausgestattet hat. 14 Konzerne sollen ausdrücklich Bedarf an einer großvolumigen Rekapitalisierung mit Steuergeldern angezeigt haben.